Nach dem Krieg

Verschiedene Anlässe und Neuerungen gingen 1948 über die Bühne, so als erstes die vollständige Aufhebung der Munitions-Rationierung, weiter wird durch den Rücktritt von Ernst Schelling, Werner Schöni als Munitionsverwalter in den Vorstand gewählt, das neu aus der Taufe gehobene historische Schwaderlohschiessen wird mit einer Gruppe von zehn Mann besucht und am ersten Kantonalen Schützenfest nach den Kriegsjahren in Weinfelden nehmen wir mit 49 Schützen in der 1. Kategorie teil. Nach gutem Training können wir 1949 erstmals wieder an einem Eidgenössischen Fest mitkonkurrieren, diesmal im Bündnerland in der Metropole in Chur. Vorgängig sind wir noch am 15. Mai zu Gast bei den Schützen in Effretikon, und am 21.122. Mai führen wir auf unserem Stand ein Freundschaftsschiessen mit 23 Sektionen durch. Noch in bester Erinnerung ist uns die Carfahrt mit der Teilnahme am Standeinweihungs schiessen in Fischingen, das sehr guten Erfolg und Unterhaltung einbrachte. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Präsident stellt sich August Bauer für den scheidenden Ernst Gremiich zur Verfügung und als weitere Schützenmeister werden Willi Hotz und Max Busset nominiert. Für langjährig geleistete Dienste werden an der GV desselben Jahres Ernst Gremlich, Ueli Füllemann und Otto Haug zu Ehrenmitgliedern ernannt, während Hans Ammann die Funktion als Kassier übernimmt, verbleibt Ernst Gremlich im Amt als Beisitzer. Walter Rüfle und Hans Gremlich haben auch diese Jahr wieder 40 Jungschützen ausgebildet. Das Schützenjahr 1950 darf als ruhig bezeichnet werden, nebst dem Bezirks- und Feldschiessen wurden wir noch zu Jubiläumsschiessen in Raperswilen und Salenstein einge laden. Wichtigster Markstein war für uns die Munizipalgemeindeversammlung vom 27. August, an der für die Erweiterung des Scheibenstandes ein Kredit von Fr. 35000.-bewilligt wurde. Weil es wie erwähnt, im Schützenhaus im laufenden Jahr eher ruhiger war, wurde destomehr im Städli geschossen und gefeiert. Zum ersten Mal gastierte mit der populären Operette «Im weissen Rössl» die Festspielbühne auf dem Schulhausplatz bis zur Aufhebung der selben im Jahre 1960. Zu den Toten abberufen wurde dieses Jahr Sekundarlehrer und Ehrenmitglied Konrad Hugelshofer, den wir als strengen Eidgenossen noch in bester Erinnerung haben.Unser erweiterter Stand von acht auf zwölf Scheiben ist nun 1951 bezugsbereit, und mit den Behörde- und Ehrenmitgliedern wird dieser am 29. April in Betrieb genommen. In Eschenz werden gleich das Bezirks- und Feldschiessen durchgeführt, an der Spitze finden wir in beiden Durchgän gen Ernst Labhart, auch im Kanton an der Spitze Ernst Habegger, Hans Gremlich und Hans Minder. In Landschlachtund Berg sind wir noch mit der Sektion vertreten, und Jahresabschluss ist das Endschiessen. Ein Blick auf die Leistungen des Bundes darf auch gegenüber dem Schiesswesen einmal erwähnt werden. Munitionslieferung für obligatorisches Programm 252 Mann gleich 6048 Patronen,für Feldschiessen 128 Mann gleich 2204 Patronen. Finan- zieller Beitrag des Bundes 252 Mann ä Fr. 1.75, Jungschützen 47 à Fr. 5.-, Pistolen 15 Mann à Fr. 1.- und Erlös aus Hülsen Fr. 574.85 total Betrag gleich Fr. 1265.85.1952 kommt als Hauptveranstaltung das Kantonale Schüt zenfest in Kreuzungen. Wir erreichten in der 1. Kategorievon 27. Sektionen den 6. Rang, ferner sind wir am Erinnerungsschiessen in Hemishofen in unserer Filiale «im Bachus» bei unserem Kameraden August Düringer zugeteilt, und das Standeinweihungsschiessen in Eschenz muss ebenfalls noch besucht werden. Endlich kann Mitte Juni 1953 während sechs Tagen das langersehnte Standeinweihungsschiessen auf unserem Platze durchgeführt werden. Auf dem erstmals ausplanierten Terrain beim Schützenhaus konnte Dank grossem Festzelt ein Unterhaltungsabend mit den Ortsvereinen, den Geschwistern Schmid aus Zürich, der Kapelle Weller und dem Alphornbläser Reinhard Ulmer mit grossem Erfolg durchgeführt werden. Als Sujet für das Kranzabzeichen beliebte unser Rathaus, ebenso führte auch Matzingen ein gleiches Schiessen durch, an dem wir uns ebenfalls beteiligten und von 47 Vereinen den zweiten Platz belegten. Im Jahresstich und zugleich Bechergewinner sind dieses Jahr Josef Reichmuth, Ernst Traber und August Bauer in den ersten Rängen. Im Vorstand übernimmt Konrad Gräflein das Amt als Kassier, als Aktuar beliebt neu Ernst Traber und wegen Rücktritt von Hans Gremlich wird Ernst Habegger als 2. Schützenmeister eingesetzt. Josef Künzli verlässt Steckborn, und als neuer Schützenwirt amtet Paul Deucher.