Glarisegg

Tavernenrecht von Maria Dutli-Rutishauser

Glarisegg

Schloss und ehem. Herrschaft, polit. Gem. Steckborn TG. 1574 erhielt Heinrich von Liebenfels zu Gündelhart die Erlaubnis, in dem zwischen Steckborn und Mammern am Untersee gelegenen G. ein Haus zu errichten; 1639 musste dieses nach einem Brand wiederaufgebaut werden. 1774-75 liess der in Paris zu Reichtum gekommene Bankier Daniel Labhart das heutige Schlossgebäude nach Plänen von Franz Anton Bagnato erstellen. Labhart starb bald nach Vollendung des Baues.

1779 kaufte es Christoph Kaufmann von Winterthur, ein Scharlatan , der, ohne mit Geistesgaben reich ausgestattet zu sein, es verstanden hatte, unter schlauer Ausnützungder Schwächen seiner Mitmenschen, die Rolle eines grossen Genies und Philanthropen zu spielen. Auf seinen weiten Reisen wusste dieser Kraftapostel namentlich einige deutsche Fürstenhöfe und auch Grössen der Literatur, wie Goethe, Herder, Lavater, Voss und Wieland, zum besten zu halten und seinen Zwecken dienstbar zu machen. Lavater nannte ihn einen "Seher Gottes"; er seber rühmte sich, "ein Gottesspürhund nach reinen Menschen" zu sein. Nachdem er entlarvt worden war, führte er, in Nachahmung der alten Patriarchen, das geruhsame Leben eines Ackerbauers, erst auf Schloss Hegi, dann auf Schloss Glarisegg. Hierauf zog er nach Schaffhausen, wo er sich der Brudergemeinde anschloss, und endlich trat er der Herrnhutergemeinde Gnadenfrei bei. 1779 weilte Goethe bei Lavater in Zürich, welch letzterer seinen ehemaligen Schützling Kaufmann inzwischen wohl auch erkannt hatte. Auf seiner Heimreise sprach Goethe (1749-1832) in Glarisegg vor. Der Schlossherr war aber gerade nicht zu Hause, und Goethe schrieb aufs Hauptportal die Verse:

"Ich hab als Gottes Spürhund frei

Mein Schelmenleben stets getrieben;

Die Gottesspur ist nun vorbei,

Und nur der Hund ist übrig blieben."

1783 wurde es zum Freisitz erhoben (bis 1798). 1806- 1843 war das Schloss bewohnt von Graf Hermann von Elking aus Rudolstadt; 1843- 1891 war es Eigentum des Fürsten von Schaumburg- Lippe; 1901 erwarben die Reformpädagogen Werner Zuberbühler und Wilhelm Frei Schloss Glarisegg und eröffneten 1902 ein Landerziehungsheim, das zu den frühesten und bekanntesten derartigen Instituten Europas gehörte. 1980 wurde der Schulbetrieb eingestellt. 1987-2001 war im Schloss eine Waldorfschule untergebracht. 2003 erwarb das Projekt Schloss Glarisegg die Liegenschaft mit dem Ziel, einen Ort der Begegnung aufzubauen, der künstlerisches, therapeutisches sowie handwerkliches Schaffen vereint und durch ein Seminar- und Kurswesen getragen wird.

Schweiz. Landerziehungsheim Schloss Glarisegg

Schloss Glarisegg heute

Luftaufnahme Restaurant

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Dépendance

Panorama

Luftaufnahme Glarisegg

Glarisegg

Landerziehungsheim

Glarisegg vom See

Blick von Glarisegg nach Steckborn

Schloss Glarisegg

Landerziehungsheim Glarisegg vom See

Landerziehungsheim Kartoffelernte

Landerziehungsheim Heuet

Luftaufnahme Restaurant

Luftaufnahme Glarisegg

Luftaufnahme Glarisegg

Landerziehungsheim Schloss Glarisegg

Landerziehungsheim Bau eines Bienenhauses

Landerziehungsheim Bau eines Taubenhauses

Landerziehungsheim Bau einer Schleuse

Restaurant vom See

Glarisegg

Idylle

Gruss aus Glarisegg

Land- Erziehungsheim Glarisegg

Glarisegg

Glarisegg

"Die letzten Pfahlbauten von Steckborn"